Hobby: Bienen – So klappt’s mit dem eigenen Honig!
Selbstgemachter Honig zum Frühstück? Das schmeckt auch der Natur.
Der Präsident des Deutschen Imkerbundes Torsten Ellmann gibt Tipps, wie Sie im Garten mit der Imkerei beginnen und eigenen Honig herstellen.
Wie groß muss mein Garten sein?
Keine Sorge, die Größe des Gartens spielt keine große Rolle. „Honigbienen haben einen Sammelradius von mehreren Quadratkilometern“, erklärt Torsten Ellmann. Das heißt, sie fliegen dorthin, wo es Nektar und Pollen gibt – ob in Gärten, auf Feldern oder in Parks.
Kann ich einfach so eine Beute (Bienenkasten) aufstellen?
Eine Beute im Garten ist eine großartige Idee für den Umweltschutz, aber so einfach ist es nicht. „Imkerei ist in erster Linie auch Tierhaltung und erfordert eine gründliche Vorbereitung“, betont Ellmann. Er empfiehlt als erste Schritte:
1. Standort prüfen: Stellen Sie sicher, dass in Ihrer Umgebung genug Blüten für die Bienen vorhanden sind und keine Imker in unmittelbarer Nähe sind, um Konflikte zu vermeiden. Besprechen Sie Ihre Pläne auch mit den Nachbarn, besonders wenn Allergien ein Thema sein könnten.
2. Imkerkurs besuchen: Regionale Imkervereine bieten Kurse an, die die Grundlagen der Imkerei vermitteln. Es lohnt sich auch, rund ein Jahr lang bei einem erfahrenen Imker mitzulaufen, um praktische Erfahrungen zu sammeln.
Welche Ausrüstung brauche ich?
Neu-Imker:innen benötigen nicht viel, aber einige grundlegende Ausrüstungsgegenstände aus dem Imkerei-Fachhandel sind unverzichtbar:
• Beuten (Bienenkästen)
• Eimer, Stockmeißel und Smoker
• Honigschleuder: Viele Imkervereine bieten die Möglichkeit, Honigschleudern zu nutzen, sodass man nicht sofort eine eigene kaufen muss.
• Gläser und Etiketten für den Honig
Wie zeitaufwendig ist Imkern?
„Imkern ist eine erfüllende und beruhigende Tätigkeit, die Freude bringt und gleichzeitig einen wertvollen Beitrag zum Naturschutz leistet.“, so Ellmann. „Am Anfang wird man etwas mehr Zeit investieren müssen, um die Bienenvölker zu beobachten und sich um die Ausrüstung zu kümmern.“ Regelmäßige Kontrollen in der Saison sind wichtig, um die Gesundheit der Bienen zu gewährleisten.
Wie fange ich an?
Ellmann empfiehlt, mit zwei Bienenvölkern zu starten. „Wenn Sie durch beispielsweise Schädlinge wie die Varroamilbe ein Volk verlieren, haben Sie immer noch ein zweites“, erklärt er. Ein Bienenvolk kann zwischen 30 und 50 Kilo Honig im Jahr produzieren. Überlegen Sie also, wie viele Gläser und Etiketten Sie benötigen!
Honigernte – Wann und wie?
Die erste Honigernte richtet sich nach dem regionalen Blühkalender – Löwenzahn, Obstblüten, Raps oder Linde. „Wir haben dieses Jahr schon Mitte Mai geerntet, weil die Blühzeitpunkte früh waren. Die letzte Ernte war bei uns Mitte Juli“, erzählt Ellmann.
Was, wenn ich keinen Garten habe?
Auch Honigfans ohne Garten können Imkern. „Es gibt Möglichkeiten, Bienenvölker in Kleingärten, bei Obstbaubetrieben oder am Waldrand aufzustellen – natürlich in Absprache mit dem Bewirtschafter oder Eigentümer der Flächen“, erklärt Ellmann. Dem Frühstück mit Honig vom eigenen Bienenvolk steht also nichts im Wege. Guten Appetit!
Torsten Ellmann ist studierter Chemiker und seit 2019 Präsident des Deutschen Imkerbundes
Interne Links:
• Mehr zur nachhaltigen Gartengestaltung erfahren Sie in unserem Blogbeitrag Bienensterben verhindern – so gelingt Bienenschutz in Stadt und Garten.
• Möchten Sie mehr Informationen rund um Garten, Haus und Hof aus erster Hand? Dann besuchen Sie auf der Grünen Woche 2025 unsere gleichnamige Themenwelt.
Externe Links:
• Kontaktadressen der regionalen Imkervereine finden Sie hier: Deutscher Imkerbund
• Erste Informationen über Kurse für Freizeitimker finden Sie hier.
• Die Europäische Union fördert den Bienenschutz über staatliche Programme. Die neuesten Informationen dazu finden Sie auf der Website des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft.
Wichtig: Regelmäßige Kontrollen sichern die Gesundheit des Bienenvolkes