Wo Bio erlebbar wird
In der Halle 22a kommen Messegäste mit Erzeugerinnen und Erzeugern ins Gespräch und erfahren, inwieweit die Bio-Produktion einen Unterschied macht.
„Bio Bio“ lautete das Zauberwort am Sonntag in Halle 22a der Grünen Woche. Die Berliner Magier Siegfried und Joy in ihren Glitzeranzügen zogen mit einer spontanen Show am Naturland-Stand kleine und große Messegäste in ihren Bann – und ließen sie zu guter Letzt hinter ihrem goldenen Zaubertuch „verschwinden“.
Erlebnisse bietet die Halle Besucherinnen und Besuchern reichlich während der gesamten Grünen Woche. Sowohl die Erzeugerverbände Naturland und Bioland als auch das Bundesprogramm Ökologischer Landbau (BÖL) hat Landwirte und Landwirtinnen zu Gast, die über ihre Arbeit berichten. Auf der Bühne werden leckere Gerichte aus Bio-Zutaten gekocht, unter anderem vom Berliner Starkoch Jonas Merold. Die Rezepte gibt es anschließend zum Nachkochen mit nach Hause.
Kinder begeistern
„Wir möchten das Thema biologische Landwirtschaft möglichst anschaulich machen“, erklärt Heiko Niehaus das Konzept des Bioland-Trucks. Dafür hat er sich Unterstützung geholt: Eine Taststation vom Kudammhof bei Celle bringt Friederike Schultz mit Kindern und Eltern ins Gespräch. Dieses längliche Horn, stammt das etwa von einer Kuh? Und diese weiche Matte? Ist eine Nistkasten-Einlage für Legehennen. Bei einem Memory mit Futtermitteln erraten sie, wie sich Nutztiere ernähren. Die Arbeit mit Kindern kennt die Landwirtin vom Hof: Sie empfängt regelmäßig Gruppen, um mit ihnen zu den Tieren und in den Wald zu gehen oder Insekten auf die Spur zu kommen. Trotz der ländlichen Lage verbindet sie nicht nur die Grüne Woche mit Berlin: Die Adresse des Hofes lautet Kurfürstendamm 46.
Blühende Vielfalt
„Wer durch ein Weinbaugebiet radelt, erkennt sofort, ob es sich um einen konventionell oder einen biologisch wirtschaftenden Betrieb handelt. Da brauchen Sie gar nicht aufs Schild schauen“, sagt Winzer Michael Albrecht vom Weingut Hirt-Albrecht an seinem Stand in der Bio-Halle. „Der Boden sagt alles: Dort blühen bei Bio-Winzern Klee und Phacelia, Mohnblumen und Gräser. Sie reichern die Erde mit Nährstoffen an und halten sie bei starken Regenfällen fest.“ Seine Reben mache das stark gegen Krankheiten. Wer Bio-Wein kauft, leistet einen aktiven Beitrag zum Umweltschutz, lautet sein Credo.
Das Weingut gehört zu einem von 300 Demonstrationsbetrieben ökologische Landwirtschaft des BÖL. Dr. Karl Kempkens, im Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) zuständig für den Ökolandbau, sagt: „Neben wechselnden Biobetrieben stellen wir auch Forschungsprojekte sowie Bio-Städte wie Nürnberg vor. Sie zeigen anschaulich, wie regionale Bio-Ernährung auch in Schulen und Kitas funktioniert.“