Warum sind Lebensmittel so teuer geworden?
Die größte Pressekonferenz der Internationalen Grünen Woche feierte einen Teilnehmerrekord. 621 Kinder und Jugendliche versammelten sich zur Schülerpressekonferenz und stellten spannende Fragen.
So voll war es noch nie auf der Schülerpressekonferenz des information.medien.agrar e.V. (i.m.a.). 621 Kinder und Jugendliche von der dritten bis zum 12. Klasse sowie 70 Lehrkräfte, tummelten sich mit ihren bunten Jacken, Rücksäcken und ihrer Schoko- und Vanillemilch, die sie am Eingang erhalten hatten, in der Brandenburg Halle und erinnern in dieser visuellen Überwältigung einem Wimmelbild. Einige durften sich an die äußeren Ränder der Bühne setzen, manche standen im Gang, die meisten saßen auf dem Boden vor der Bühne, die erste Reihe hing dabei beinahe in der Blumendekoration – nah dran und bereit, die erste Frage zu stellen.
Bei der größten Pressekonferenz der Internationalen Grünen Woche ging es in diesem Jahr um das Thema: „Wie sicher ist unsere Lebensmittelversorgung?“ Auf dem Podium stellten sich Ulrike Fechner vom LandFrauenverband Brandenburg, Oliver Numrich von der Bundesvereinigung der Deutschen Ernährungsindustrie und Heiko Terno vom Landesbauernverband e.V. den kritischen Fragen der jungen Journalistinnen und Journalisten aus den Redaktionen von Schülerzeitungen und Medienarbeitsgruppen aus Berlin und Brandenburg.
Schon die erste Frage hatte es in sich: „Wie viel Energie verbraucht man pro Tag für die Lebensmittelherstellung?“, fragte ein junges Mädchen mit Pferdeschwanz, das sich ganz vorn postiert hatte. „Das kann ich dir leider nicht genau sagen“, antwortete Oliver Numrich. Dafür zählte er die unterschiedlichen Energiequellen auf und verwies auf den möglichen Einsatz erneuerbarer Energien.
Es wurde nicht einfacher: „Was ist klimaneutrale Ernährung? Warum wird der Inhalt von manchen Produkten weniger? Was kann man für eine faire Verteilung von Nahrungsmitteln tun? Macht es Sinn, nur BIO-Fleisch zu essen? Wie viel Nahrung braucht man für die Tiere? Wenn Sie sagen, dass eine Milchkuh 50kg Futter am Tag bekommt, warum essen wir nicht lieber gleich das Getreide und nicht die Kuh?“
Nach 50 Minuten nahmen die Wortmeldungen noch immer nicht ab. Moderator Bernd Schwintowski leitete die letzten Minuten ein und versprach: „Schickt uns bitte eure Fragen, die wir hier nicht mehr beantworten können, per Mail. Wir werden alle beantworten.“
Mia konnte ihre Frage noch unterbringen: „Warum sind Lebensmittel so teuer geworden?“, fragte die neunjährige Schülerin aus Berlin. Die Viertklässlerin fasste damit in Worte, was viele Konsumentinnen und Konsumenten denken, wenn sie derzeit im Supermarkt einkaufen. Oliver Numrich wies auf die gestiegenen Energie- und Rohstoffpreise hin, die in der Herstellung bezahlt und zumindest in Teilen an die Verbraucherinnen und Verbraucher weitergegeben werden müssten.
Für alle Teilnehmer gibt es kostenlose Eintrittskarten zur Grünen Woche, mit denen auch das übrige Messegelände erkundet werden kann.