Natürlicher Klimaschutz oder auch „nur mal kurz die Welt retten“?
Der Natürliche Klimaschutz ist eines der zentralen Themen des BMUV. Gibt es einen Unterschied zwischen dem „Natürlichen Klimaschutz“ und dem Klimaschutz allgemein?
Ohne zu viel über Krisen zu sprechen – neben der Corona-Pandemie, dem Krieg in der Ukraine und den Folgen bei uns in Deutschland gibt es zwei existenzielle Krisen, die unsere Lebensgrundlage akut bedrohen: die Biodiversitätskrise und die Klimakrise. Die Folgen der Klimakrise sind mittlerweile den allermeisten Menschen bewusst und auch in Deutschland spürbar. Das rasante Artenaussterben oder auch die Biodiversitätskrise fliegen bei vielen aktuell noch unter dem Radar. Dabei sind etwa eine Million Tier- und Pflanzenarten vom Aussterben bedroht – bei geschätzt acht Millionen Arten weltweit. (Quelle: Weltnaturkonferenz).
Um dieser Doppelkrise zu begegnen, müssen Natur- und Klimaschutz zusammengeführt werden. „Die eine Krise bedingt die andere und beide müssen gemeinsam gelöst werden“, betont Steffi Lemke, Bundesministerin für Umwelt, Naturschutz, Nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz. An dieser Stelle setzt der Natürliche Klimaschutz an.
Klare Ziele, vielfältige Maßnahmen
Zentrales Ziel ist es, natürliche Ökosysteme zu schützen, zu erhalten und wiederherzustellen. Natürlicher Klimaschutz beginnt an der Schnittstelle zwischen Erhaltung der biologischen Vielfalt und Klimaschutz. Er umfasst Naturräume ebenso wie besiedelte Gebiete oder landwirtschaftliche Flächen.
Das BMUV verfolgt einen ganzheitlichen Ansatz: Maßnahmen, die eine unmittelbare Wirkung auf die Treibhausgasbilanz haben, sind genauso wichtig wie Maßnahmen, die die Widerstandsfähigkeit der Ökosysteme gegen die Auswirkungen der Klimakrise stärken. Nur so könne Natürlicher Klimaschutz langfristig wirken, ist sich das BMUV sicher. Viele Maßnahmen des Natürlichen Klimaschutzes tragen darüber hinaus zur Anpassung an die Folgen der Klimakrise bei. Ein naturnäherer Wasserhaushalt, der das Wasser in der Landschaft hält, macht beispielsweise widerstandfähiger gegen zunehmende extreme Wetterereignisse.
„Natürlicher Klimaschutz“ braucht eine starke Unterstützung vor Ort
Bundesumweltministerin Steffi Lemke: “Wir brauchen eine breite Beteiligung und ein starkes Engagement aller Akteurinnen und Akteuren vor Ort, damit wir die Voraussetzungen für intakte Ökosysteme und Natürlichen Klimaschutz gemeinsam schaffen können. Die Klimakrise und das Artenaussterben verschärfen sich weiter. Wir müssen dringend handeln, das zeigen uns die immer häufiger werdenden Hitzewellen, Dürren und Starkregenereignisse und deren Auswirkungen. Die Folgen sind gerade in diesem Jahr unübersehbar: Die Alpengletscher schmelzen, Wälder brennen. Bis zum Jahr 2026 stellen wir deshalb vier Milliarden Euro aus dem neu geschaffenen Klima- und Transformationsfonds zur Verfügung, denn wir müssen die Natur schützen, damit sie uns schützen kann."
Steffi Lemke lädt Interessierte ein, den Stand des Bundesumweltministeriums auf der Grünen Woche in Halle 27 zu besuchen und sich zum Natürlichen Klimaschutz zu informieren.
In den Möllmer Seewiesen (Brandenburg) hat Bundesumweltministerin Steffi Lemke das Aktionsprogramm Natürlicher Klimaschutz vorgestellt. Foto: Sascha Hilgers