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Mit dem Bundeskanzler in der Schaubäckerei

„Wenn ich wüsste, dass morgen die Welt unterginge, würde ich heute noch ein Apfelbäumchen pflanzen“, soll Martin Luther dereinst gesagt haben. Bundeskanzler Olaf Scholz pflanzte auf der Grünen Woche keinen Apfelbaum, dafür aber eine Rotbuche. Die Rotbuche war Baum des Jahres 2022 und gilt als einer der wichtigsten Laubbäume in deutschen Wäldern. Morgen wird die Welt ja hoffentlich auch nicht untergehen. Die aktuelle politische Stimmung aber ist durchaus angespannt, nicht zuletzt durch die Bauernproteste der vergangenen Wochen. Deshalb ließ es sich Olaf Scholz nicht nehmen, die Branchenvertreterinnen und -vertreter auf der Grünen Woche zu treffen und sich mit ihnen auszutauschen.

Drohnen zum Retten von Rehkitzen

Bei einem anderthalbstündigen Rundgang ließ Scholz sich Zukunftstechnologien vorführen, zum Beispiel KI-gestützte Wildretter-Drohnen, die Mähflächen auf Rehkitze absuchen, oder auch Roboter für die Erdbeer-Ernte. Am Stand der Forstwirtschaft in Deutschland setzte Scholz die Buche ins Beet und ließ sich die ökologische Funktion von Wäldern und Mooren erklären. In der Schauküche der Bundesvereinigung der Deutschen Ernährungsindustrie (BVE) bereitete der Berliner Koch Daniel Schade zusammen mit dem Kanzler Eierkuchen zu.

Eine halbe Stunde nahm Scholz sich Zeit für ein Gespräch mit vier Junglandwirtinnen und -landwirten sowie dem Präsidenten des Deutschen Bauernverbands Joachim Rukwied, bevor es weiterging zur Schaubäckerei der Bäckerei-Innung. In der gläsernen Backstube übte Scholz mit einer Auszubildenden das Flechten eines Laugenzopfes und unterhielt sich mit Nicole und Patrick Mittmann, die der Deutschen Bäcker-Nationalmannschaft angehören.

Versprechen für weniger Belastung durch Bürokratie

Was bleibt am Ende eines solchen Parcours? Einblicke in eine Branche, die durch Klimawandel, Fachkräftemangel und den scharfen internationalen Wettbewerb erheblich unter Druck steht – und das Gespür für einige Lösungsansätze. Sein Gespräch mit den jungen Bäuerinnen und Bauern sei so interessant gewesen, „dass wir gleich eine Fortsetzung vereinbart haben“, sagte Scholz bei seinem Schlussstatement. Die Bundesregierung werde „alles dafür tun“, dass die Landwirtschaft in Deutschland Erfolg und Bestand habe.

Auch die Landwirtschaft habe jedoch „große Veränderungen“ vor sich, betonte Scholz. Damit müsse behutsam, pragmatisch und im Gespräch mit der bäuerlichen Landwirtschaft umgegangen werden. Vor allem bei der Bürokratie versprach der Bundeskanzler der Branche Entlastung. „Das ist ja nicht, was unmittelbar die Begeisterung für den Beruf ausmacht.“ Die Regierung werde die Vorschriften in Deutschland so verändern, „dass das Leben auf dem Hof, das Leben derjenigen, die dort arbeiten, leichter wird“.

Olaf Scholz auf dem Kanzlerrundgang.

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