Veranstalter / Organizers:
Messe Berlin
Datum der Veranstaltung:
16-25 Jan 2026
Grüne Woche
16-25 Jan 2026

Gerechter genießen

Das Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) macht auf Missstände in den Lieferketten aufmerksam – und gibt Anregungen, was wir alle dagegen tun können.

Ein warmer Wind weht in der Klimakuppel des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) in Halle 7.2c. So fühlen sich die Gäste im Berliner Winter den Menschen in Madagaskar ein bisschen näher. Über Virtual Reality-Brillen erfahren sie im Film wie Landwirtinnen und Landwirte unter anhaltender Trockenheit leiden. In einigen Landesteilen ist seit Jahren kein Regen mehr gefallen, viele Menschen mussten ihre Heimat verlassen und sind in die Städte gezogen. Madagaskar ist eines der Länder, in denen das BMZ Maßnahmen gegen den Klimawandel unterstützt und den Menschen hilft, sich an die Gegebenheiten anzupassen.

Knappe Kassen

Wie kommen ein afrikanischer Bauer und seine Familie mit 172 Euro im Monat über die Runden? Mehr schlecht als recht, zeigt eine Station mit Laser-Scannern. Wer die Kosten für Haus, Lebensmittel und Arztbesuche einpreist, merkt schnell, dass das Geld hinten und vorne nicht reicht. Laut Berechnungen des BMZ müsste ein gerechter Lohn, der auch Bildung und Rücklagen ermöglicht, bei 478 Euro liegen. „Für Endverbraucher ist der Preisunterschied zwischen fair gehandelten und konventionellen Waren, zum Beispiel bei Bananen, oft nicht groß“, sagt Andreas Pletziger aus dem Kommunikationsabteilung des Ministeriums. „Wer es sich leisten kann, sollte zumindest gelegentlich fair produzierte Produkte kaufen – und dafür vielleicht insgesamt weniger.“

Fairer Kaffee

Gelegenheit dazu gibt es am Stand von „Die Kaffee“. Die Bohnen der Marke Angelique’s Finest werden von einer Frauen-Kaffeekooperative in den Vulkanbergen Ruandas angebaut, ihr Geschmack ist süßlich mit einem Hauch Schokolade. Vom Anbau bis zur Verpackung stellen die Bäuerinnen alles in Eigenregie her. Auch die Marke ist ihre Erfindung. Das zahlt sich aus: Sie verdienen 36 Prozent mehr als wenn sie ihren Rohkaffee auf dem Weltmarkt verkaufen würden.

Alternative Proteine

Eine Antwort auf die globale Ernährungskrise könnten alternative Lebensmittel sein wie Algen. Am BMZ-Stand können Gäste salzige Algenchips oder süße Proteinriegel probieren. Etwas mehr Mut braucht es am Insektenstand: Heimchen mit Pfeffer-Zitronen-Aromen, Grillen mit Barbecue-Geschmack oder knusprige Heuschrecken dürfen die Besucherinnen und Besucher probieren. Die genügsamen Tiere lassen sich auf wenig Platz halten und sind wertvolle Proteinquellen. Gezüchtet auf einer Insektenfarm in Neu-Ulm, wurden sie für den Verzehr gefriergetrocknet.

zwei Personen haben ein VR-Brille auf