Aromen aus Afrika
Ob Vanille, Arganöl oder Kaffee, Gäste der Grünen Woche können Afrika mit allen Sinnen genießen.
In der Beauty-Routine von Sanaa Kouffass ist Arganöl nicht mehr wegzudenken. „Ich benutze das Öl im Gesicht genauso wie für die Haarpflege oder die Nägel“, sagt die Ausstellerin von der Frauenkooperative Soufouss am marokkanischen Gemeinschaftsstand in Halle 18. Weniger bekannt ist in Deutschland, dass sich das vitaminreiche Arganöl mit seinem leicht nussigen Geschmack auch als Lebensmittel eignet. Dazu werden die mandelähnlichen Samen der Arganie vor dem Pressen geröstet. Der Baum hat aber noch weitere wichtige Funktionen: Er spendet Schatten und Brennholz, verhindert Bodenerosion, dient als Baumaterial und als Tierfutter.
Gesunde Öle
Arganöl ist für Marokko ein wichtiges Exportgut. Mehrere Kooperativen, vor allem von Frauen, haben das Öl zur Grünen Woche mitgebracht und berichten aus erster Hand über seine Vorzüge. Auch das Olivenöl aus den Ausläufern des Atlasgebirges kommt auf der Messe gut an. Chaklout Rahal, Manager bei der Firma Ahlaf aus Taouirit, hat schon die viele seiner Flaschen verkauft. „Unsere Olivenbäume sind zum Teil mehr als 200 Jahre alt“, sagt er stolz. Das Öl stellt er in eigenen Mühlen her. Es sei reich an Antioxidantien und sehr aromatisch.
Kräftige Bohnen
Von Marokko nach Kenia sind es auf der Grünen Woche keine zehn Minuten. In Halle 6.2 bietet Mary Wambui einen besonderen Kaffee an. „Die Bohnen werden zusammen mit der Schale mild geröstet, dadurch schmeckt er sehr kräftig“, sagt die Gründerin von Boonie Kenya Coffee. Zugleich fallen bei dieser Art der Herstellung keine Abfälle in Form von Schalen an. 2019 hat sie ihr Unternehmen gegründet, wegen der Corona-Pandemie kam das Geschäft aber erst 2023 richtig in Schwung. Auf der Grünen Woche stellt sie zum zweiten Mal aus. Mittlerweile importiert sie verschiedene Sorten vom Fuße des Mount Kenia, um sie in Berlin zu rösten. Mitgebracht hat sie auch herzhaft gefüllte Teigtaschen. Denn anders als in Deutschland isst man in diesem Teil Afrikas eher herzhaft als süß zum Kaffee. Im Nachbarland Äthiopien wird zur Kaffeezeremonie gerne gesalzenes Popcorn gereicht.
Aromatische Lianen
Wer Vanille anbaut, braucht Geduld. Die Kletterpflanze blüht nur kurz und muss in dieser Zeit bestäubt werden, oft von Hand. Acht Monate später sind die charakteristischen Schoten erntereif und durchlaufen einen aufwendigen Fermentierungs- und Trocknungsprozess. Dabei entsteht die charakteristische schwarze Farbe. Am Stand von Alsace Vanille Madagascar in Halle 6.2 werden die Schoten in länglichen Gläsern angeboten. So sind sie nach Angaben der Aussteller mehrere Jahre haltbar. Rund 80 Prozent der Vanilleschoten für den Weltmarkt stammen aus dem ostafrikanischen Inselstaat, der mit seinem tropischen Klima beste Bedingungen bietet - und ein Stück Exotik in den Berliner Winter bringt.
